Mit „Lysistrata“ hat sich unsere Regisseurin Steffanie Jablonsky etwas Großes getraut, und es ist ihr vollends gelungen. Sie hat ein zeitloses, außerordentlich lustiges und doch tiefgründiges Stück auf die Bühne der Stadthalle gebracht. Nach einem dreiviertel Jahr Proben kam die griechische Komödie zu einem großen Aufführungswochenende zusammen, wobei alle drei Tage ausverkauft waren.
Das Thema Krieg ist heute ebenso relevant wie auch im antiken Griechenland. Lysistrata sorgt sich um die negativen Auswirkungen des Krieges der Griechen gegen Sparta, durch den jedes Jahr mehr Männer sterben und noch weniger zur Welt kommen. Also trommelt sie die Athener Frauen zusammen und holt, trotz der Feindschaft, ihre spartanische Freundin Lampito ins Boot. Die beiden greifen zu einer etwas anderen Methode, um den Krieg zu beenden. Die Frauen sollen sich den Männern verweigern – denn nur so kann Frieden herbeigeführt werden. Auch die verwitwete und weise Seherin Athens merkt, was es bedeutet, wenn die Männer nach dem Fronturlaub wieder losziehen würden. Noch spritziger machen das Ganze die Damen des Chores, die auf Kommando zum Wehklagen, Begleiten oder Spartaner-Verfluchen herbeigeeilt kommen.
Keines der Geschlechter bleibt verschont. Die Männer sind doch recht hilflos ohne ihre Frauen, und diese wiederum können nicht ganz hart bleiben und schmelzen dahin, wenn sie die selbstgedichteten Lieder ihrer Gatten hören.
Durchzogen von modernen Elementen oder auch grundlegenden philosophischen Überlegungen über den Frieden verliert die antike Komödie von Aristophanes, interpretiert von Michela Gösken, keineswegs an Relevanz. Und ganz besonders kommt natürlich der Humor nicht zu kurz. Ob der betrunkene Postbote Herold, aka. das Orakel von Delphi, oder die Schlagfertigkeit der Frauen, jede Szene brachte Lacher ein und machte das Stück zugänglich für ein breites Publikum.
Vervollständigt wurde das Ganze durch das wunderbar gestaltete Bühnenbild. Beispielsweise die antike Akropolis inklusive Säulen, die durch die Frauen besetzt wird, sowie unterschiedliche Höhenebenen ließen die Szenen authentisch und dynamisch wirken, und ließen das Ensemble die gesamte große Bühne und Vorbühne ausnutzen.
Schlag auf Schlag und ohne unnötige Längen begeisterten die 25 Schauspielerinnen und Schauspieler das Publikum, das bei jeder Vorstellung in der Stadthalle eine Standing Ovation gab. Als Verein hat es uns sehr berührt, dass das Stück die Menschen berührt hat.






















